Gute Nachrichten für den See – invasive Fischart bisher ohne Nachwuchs
Erleichterung am Baldeggersee: Der 2024 erstmals nachgewiesene Forellenbarsch hat sich bisher nicht vermehrt. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Gefahr einer invasiven Ausbreitung vorerst gebannt ist.
Hintergrund: Gefahr durch invasive Arten
Durch weltweiten Handel, Mobilität und Tourismus gelangen immer mehr gebietsfremde Arten in Regionen, in denen sie von Natur aus nicht vorkommen. Während sich viele unauffällig in das neue Ökosystem einfügen, können manche – wie die berüchtigte Quagga-Muschel – massive ökologische und wirtschaftliche Schäden verursachen.
Forellenbarsch erstmals 2024 gefangen
2024 wurde der Forellenbarsch (Micropterus salmonides) erstmals im Baldeggersee gefangen. Alle Exemplare wiesen eine ähnliche Grösse auf – ein Hinweis, dass sie vermutlich gleichzeitig und widerrechtlich ausgesetzt wurden.
Der Forellenbarsch ist ein Raubfisch aus Nordamerika, der bis zu 70 Zentimeter gross werden kann und in direkter Konkurrenz zu einheimischen Arten wie dem Egli steht.
Bachelorarbeit liefert Entwarnung
Der Student Jan Schellenberg von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) analysierte 2025 im Rahmen seiner Bachelorarbeit die Situation im See. Trotz intensiver Suche konnten keine weiteren Exemplare entdeckt werden. Fachleute gehen daher von einer kleinen Population aus, die sich noch nicht fortgepflanzt hat.
Verbotene Aussetzungen: Strafe droht
Das Aussetzen nicht heimischer Fische ist in der Schweiz verboten und kann strafrechtliche Konsequenzen haben. Im Kanton Luzern wurden 2024 zwei Strafverfahren eingeleitet. Auch Aquarien- und Terrarientiere sowie exotische Wasserpflanzen dürfen nicht in öffentliche Gewässer gelangen.
Wer Tiere oder Pflanzen nicht mehr halten kann, sollte ein geeignetes neues Zuhause suchen oder eine Auffangstation kontaktieren.
Fazit
Der Baldeggersee bleibt vorerst von einer invasiven Ausbreitung des Forellenbarschs verschont – doch die Gefahr ist nicht gebannt. Behörden und Bevölkerung sind gefordert, durch verantwortungsvolles Handeln die heimische Artenvielfalt zu schützen.